In den Grußworten auf der Bezirkskonferenz wurde deutlich, was die Wohlfahrtsbranche bewegt, was den Landkreis Miesbach und die ortsansässige AWO umtreibt und was für ein stabiles Netzwerk der Bezirksverband pflegt.
Rainer Schneider, stellvertretender Bezirkstagspräsident hob hervor, wie verlässlich sich die Zusammenarbeit mit dem Bezirksverband Oberbayern gestalte. Unverzichtbare Voraussetzung dafür sei die Offenheit der Präsidentin Nicole Schley. Gerade in Zeiten einer angespannten öffentlichen Finanzlage sei es wichtig, im Gespräch zu bleiben. Neben den zu verhandelnden reinen Zahlen gehe es im Endeffekt doch um wichtige soziale Infrastruktur und letztendlich um die Erfüllung einer gemeinsamen Verantwortung von Bezirk und Träger den Menschen gegenüber, die soziale Dienstleistungen benötigten.
„Die AWO ist das Rückgrat der Gesellschaft“, sagte Rainer Schneider. Und in einer komplexer werdenden Welt brauche es Vernetzung, brauche es Institutionen, die entschlossen handeln und es brauche Menschen, die den AWO-Werten folgen. Sein Resümee: „Der Bezirk bleibt Partner der AWO, um gemeinsam Menschen zu stärken.“
Ulrike Küster, stellvertretende Landrätin des Landkreises Miesbach, bedankte sich in ihrem Grußwort für die soziale Arbeit des Bezirksverbands im Landkreis, vor allem in Form des AWO-Seniorenzentrums des Inge-Gabert-Hauses in Miesbach und dem AWO-Kinderhaus in Otterfing. Ihr weiterer Dank galt dem Kreisverband Rosenheim-Miesbach für seine Unterstützung der Arbeit der AWO-Ortsvereine im Landkreis Miesbach, die mit dem Zusammenschluss der AWO-Verbände in Rosenheim und in Miesbach intensiviert werden konnte. Ulrike Küster: „Danke, dass Sie sich für ein soziales Bayern einsetzen – sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt."
Kathrin Sonnenholzner, Co-Vorsitzende des Präsidiums des AWO-Bundesverbands, sprach vielfältige Themen an, die gerade auf der Agenda des AWO-Bundesverbands stehen: von Klimawandel und Klimaanpassung über Kinderarmut, die Situation der Pflege bis hin zur Rolle des Ehrenamts in der Arbeiterwohlfahrt. Zur Kinderarmut sagte sie: Es sei einfach zu viel, dass 20 Prozent der Kinder in Deutschland arm seien. Das seien mehr als in anderen EU-Ländern und ein Skandal!
Den Bund forderte sie auf, die Schulden an die Krankenkassen auszuzahlen. Die Kosten für Bewohner*innen von Seniorenzentren seien zu hoch. Ebenso wie die Belastungen des Ehrenamts, auf das immer mehr Aufgaben verschoben werde von staatlicher Seite. Dabei müsse Ehrenamt Spaß machen. Das sehe sie jedes Jahr auf ihrer Sommertour, in deren Rahmen sie viele Projekte besuche und viele tolle Menschen treffe, die sich engagieren.
Ihr Fazit: „Wenn Marie Juchacz die AWO nicht schon gegründet hätte, müssten wir sie heute gründen.“
Stefan Wolfshörndl, Co-Vorsitzender des AWO-Landesverbands Bayern, betonte in seinem Grußwort, dass ohne den Sozialen Bereich nichts läuft in Bayern. Kinder brauchen finanzielle Sicherheit, Pflege muss finanzierbar sein, denn die „Angst vor dem sozialen Abstieg ist kein guter Ratgeber“.
Zudem sieht er die Demokratie in Gefahr, da bestimmte Gruppen in der Gesellschaft zunehmend Hass ausgesetzt seien. Aufgrund ihrer Historie schreibt er der AWO eine besondere Pflicht zu, die Demokratie aktiv zu verteidigen und versprach: „Wir werden sie verteidigen.“
Peter Kloo, Erster Vorsitzender des AWO-Kreisverbands Rosenheim-Miesbach, sagte mit Blick auf hohe Gewinne in der Wirtschaft: „Geld ist schön, eine funktionierende Gesellschaft schöner“ und forderte, dass alle Menschen die gleichen Chancen haben sollten. Statt Milliarden für die Rüstung bräuchte die Gesellschaft dringender Milliarden, die ins Soziale flössen.
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